Die Realität beginnt zu zerfallen! - Teil 2
Die Realität beginnt zu zerfallen!
12. November – 03:38 Uhr
Ich schreibe mit zitternden Händen, während die Welt um mich zerbröckelt wie vertrocknetes Lehm.
Die Grenze zwischen dem Hier und dem Jenseits ist kaum noch spürbar.
Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist.
Für Sekunden scheint alles normal, dann… fällt die Schwerkraft aus, die Zeit stockt oder rennt rückwärts.
Die Schatten übernehmen
Sie sind nicht mehr nur an den Rändern.
Sie sind mitten unter uns.
Menschen verwandeln sich.
Langsam.
Zuerst ein falsches Blinzeln, dann ein verzerrtes Lächeln.
Die Haut beginnt zu glänzen, als wäre sie aus Glas.
Augen werden schwarz, leer, wie fensterlose Höhlen.
Sie sprechen in Zungen, in Sprachen, die Knochen und Seele zerreißen.
Mein Verstand zerreißt
Manchmal höre ich meine Gedanken laut.
Manchmal sprechen sie mit mir.
Oder eher: Sie reden DURCH mich.
Ich verliere mich in Sätzen, die ich nie gedacht habe.
Visionen reißen mich in Stücke.
Schatten greifen nach mir.
Der Albtraum wird real
Heute sah ich, wie die Straßen unter sich zusammenbrachen.
Die Erde klaffte auf wie ein riesiges, gähnendes Maul.
Aus dem Schlund krochen Kreaturen, die kein Wesen sein sollten.
Fleischfetzen, Augen ohne Pupillen, Knochen, die in unnatürlichen Winkeln standen.
Sie zogen die Verlorenen hinab.
Und dann schrie die Stadt.
Ein Geräusch, das mein Herz zerquetschte.
Ich habe mich versteckt.
In einem verlassenen Keller.
Die Wände feucht, der Boden kalt.
Hier bin ich sicher? Nein.
Denn das Flüstern dringt durch Stein und Erde.
Es ruft.
Nach mir.
Das Ende ist nah.
Das weiß ich.
Aber ich weiß nicht, was danach kommt.
Ob Erlösung.
Oder der endgültige Wahnsinn.
Ein letztes Mal schreibe ich.
Denn wenn die Realität vollständig zerfällt, bleibt nur noch das Schweigen.
Das ewige, kalte, schwarze Schweigen.
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